5. Bauern- und Imkertag - "Die globale Auswirkungen der AgroGentechnik"

Verein der Bundestagsfraktion DIE LINKE e.V.

Vom 5. Bauern- und Imkertag - "Die globale Auswirkungen der AgroGentechnik" am 16.11.11, 10.00 bis 16.00 Uhr Kulturscheune Börtewitz/ Börtewitz hat uns ein Bericht erreicht, den wir gerne hier dokumentieren:

Vom 5. Bauern- und Imkertag - "Die globale Auswirkungen der AgroGentechnik"

am 16.11.11, 10.00 bis 16.00 Uhr Kulturscheune Börtewitz/ Börtewitz

hat uns ein Bericht erreicht, den wir gerne hier dokumentieren:


Der nun schon 5. Bauern- und Imkertag fand auch diese Jahr wieder in der Kulturscheune Börtewitz unter dem Titel „Die globalen Auswirkungen der AgroGentechnik“ statt. 115 Bauern und Imker sind diese Jahr der Einladung des Aktionsbündnis für eine Gentechnik freie Landwirtschaft in Sachsen gefolgt.

Interessant ist die Beobachtung, dass dieses Jahr so viele Teilnehmer anwesend waren wie noch nie zuvor. Obwohl es um das Thema Gentechnik in Deutschland im Moment eher ruhig geworden ist. Die Industrie hat in den letzten Jahren feststellen müssen, dass die Verbraucher in Deutschland gentechnisch veränderte Produkte ablehnen. Damit gibt es auch für die Landwirte keinen großen Anreiz gentechnisch veränderte Pflanzen anzubauen. Aber bei genauer Betrachtung wird klar, dass das Thema Gentechnik nichts von seiner Dringlichkeit verloren hat. Das war dann vielleicht auch der Grund für das große Interesse an er Veranstaltung. Um 10°°Uhr wurde die Veranstaltung durch Nikola Burgeff mit einer Begrüßung und Vorstellung des Aktionsbündnis eröffnet.

Danach hielt die Journalistin und Ethnologin Steffi Holz einen sehr interessanten Vortrag über die Auswirkungen des Sojaanbaues in Paraguay, für den sie selbst eine längere Zeit vor Ort recherchiert hat. Im Anschluss erläuterte der Bundesgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft Georg Janßen die neue EU Agrarpolitik und die Position die, die ABL dazu einnimmt. Außerdem unterrichtete er die Anwesenden über Aktivitäten der Kampagne „Meine Landwirtschaft“, deren Ziel es ist zwischen Bauern und Verbrauchern zu vermitteln. Zum Abschluss des Vormittages beleuchtete der Buchautor, Imker und Vorsitzende des Vereins Gentechnikfreies Europa Jürgen Binder die Situation der Imker und ihren Umgang mit der Gentechnik weltweit in einem Vortrag. Dabei ging es in erster Linie um Länder aus Übersee, in denen bereits seit vielen Jahren großflächig gentechnisch veränderte Kulturen angebaut werden, von denen nun Rückstände im Honig zu finden sind. Das führt dazu, dass diese Länder nun z.T. große Absatzschwierigkeiten, gerade auf dem Europäischen Markt, haben. Nach dem Mittagessen(natürlich Gentechnik Frei) und einer Mittagspause hatten die Teilnehmer die Wahl an einem von 3 Workshops teilzunehmen oder sich den Film „gekaufte Wahrheit“ von Bertram Verhaag anzusehen. Dr. Christian Schüler, eingesprungen für den Referenten im Landesamt für Landwirtschaft und Geologie des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft der leider seine Teilnahme absagen musste, leitete den Workshop „Alternativen in der Eiweißgewinnung durch groß körnige Leguminosen“.

Im Workshop „Blühende Landschaft für Imker“ kamen Jürgen Binder und Johanna Werner(Imkerin) mit Imkern ins Gespräch wie man eine Landwirtschaft im Sinne der Imker gestalten kann. Im 3. Workshop „Formen des Widerstandes“ berichtete der Landwirt Armin Lucht über seine Aktionen für eine gentechnikfreie Region Limbach-Oberfohna und diskutierte mit den Teilnehmern Strategien wie man Sachsen gentechnikfrei gestalten kann. Wer sich für keinen der Workshops interessieren konnte, hatte die Möglichkeit sich den Film „Gekaufte Wahrheit – Gentechnik im Magnetfeld des Geldes“, über die Verwicklung und finanzielle Abhängigkeit von Wissenschaftlern mit der Gentechnik-Industrie und deren Methoden, anzusehen.

Um 15.30 Uhr gab es noch eine gemeinsame Auswertung der verschieden Workshops mit alle Teilnehmern. Am Ende des Tages dürften sich alle Teilenehmer bewusst geworden sein, dass auch wenn wie am Anfang geschrieben, es um die Gentechnik in Deutschland zwar im Moment ruhig ist, überall sonst auf der Welt die Gentechnikkonzerne nicht untätig waren, sind und seien werden. Sei es das aggressive Vorantreiben des Anbaus von Gensoja in Paraguay oder das Aushöhlen der unabhängigen Wissenschaft, früher oder später werden wir auch in Deutschland die Auswirkungen spüren.

Das Aktionsbündnis ist ein Netzwerk aus sächsischen Umweltvereinen, wie der Grünen Liga, dem ökologischen-Umweltbund, dem BUND, dem Umweltbildungshaus Johannishöhe in Tharandt und aus Anbauverbänden, wie der Gäa, der AbL, Bioland und dem Sächsischen Ring. Weitere Informationen und das vollständige Programm entnehmen Sie bitte dem Anhang und finden Sie unter www.sachsen-gentechnikfrei.de.